Heute morgen sah ich sie wieder, die Frau, die nie anders als in dickste Kleidungsstücke eingemummt die Straßen betritt. Sie kam mir entgegen, in Winterstiefeln und einer Wollmütze auf dem Kopf. In beiden Händen trug sie Taschen, die von Zeitungen aller Art überquollen. Sobald sie mich erreichte und zu passieren begann, nahm sie ein Prospekt aus einer der Taschen und hielt ihn sich vor den Kopf. Ich vermute, dass sie weder selbst die anderen sehen noch sich ihren Blicken aussetzen will. Wie die übertriebene Bekleidung, die fast nichts an ihrem Körper frei zugänglich erscheinen lässt, dient die Sichtblende dazu, sich vor dem Angeblicktwerden zu schützen. Trotzdem geht sie hinaus, ins Offene und Öffentliche der belebten Straßen, wo ihre Selbstverheimlichung immer wieder auf die Probe gestellt wird.
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Die hier veröffentlichten Fotos entstehen allesamt beim Spazierengehen. Sie zeigen zufällig in mein Blickfeld geratene und mit der Kamera festgehaltene Motive. Es geht mir bei diesen Augenblicksaufnahmen um eine Zwiesprache mit dem Sichtbaren, in der etwas scheinbar Vertrautes und Alltägliches ins Befremdliche oder Überraschende kippen kann. Alle Besucher sind herzlich eingeladen, ihre eigene deutende Fantasie tätig werden zu lassen und die Fotos zu kommentieren.Kategorien
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