Erst der gemeinsam mit C. besuchte Vortrag Vom Freudigen Ereignis zur Freud’schen Überraschung, dann der von mir angeregte Gang durch die kalte Stadt zum Laden am Bahnhof, wo wir uns mit Wein eindeckten, um in seiner Wohnung labernd zu bechern und anschließend einen Film zu gucken über einen Junkie mit kindlichem Gemüt, dessen wunderliches Ende mit dem Besuch eines anderen Freundes zusammenfiel, der von seiner lange zurück liegenden Begegnung mit Wim Wenders erzählte, von dem er meinte, er sei gänzlich uneitel, was ich für eine Fehleinschätzung hielt und in einer bündigen Formulierung kundtat, mit der ich mich verabschiedete, da ich ins eheliche Bett einzukehren wünschte, wo ich, nach einer kurzen Fahrt mit der Bahn, neben meiner Angetrauten zur Ruhe kam und noch über das heilsame Entsetzen sinnierte, zu dem jede psychoanalytische Kur führen sollte, wie es der abendliche Redner ausgedrückt hatte, der übrigens Rath hieß und zahlreiche Pointen setzte, nach denen er immer eine Pause ließ, damit das versammelte Auditorium dem Sinn seiner luziden Wortwahl nachgrübeln konnte, was bei mir nicht selten dazu führte, dass ich den Faden verlor und mich auf einsamen Feldern spazierend vorstellte, die vom Licht des Mondes schneeweiß leuchteten, bis ich aus diesem kapitalen Abseits wieder durch die Lachsalven der Zuhörer aufgeschreckt und mit Gewalt in die Reflexionen des Herrn Rath gestoßen wurde, die mich jedoch alsbald in eine angenehme Langeweile versetzten, aus der ich erst in dem Moment entlassen wurde, als C. mich bat, aufzubrechen und den weiteren Gang dieses noch jungen Novemberabends ins Visier zu nehmen, was mir spielend leicht gelang, wie das bis hierher Geschriebene belegt, von dem ich mitnichten weiß, ob es im Leben irgendeines Lesers dafür eine Verwendung gibt – aber die Zeit vergeht ohnehin, warum also nicht mit der Lektüre dieses sich verspielt windenden Satzes.
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Die hier veröffentlichten Fotos entstehen allesamt beim Spazierengehen. Sie zeigen zufällig in mein Blickfeld geratene und mit der Kamera festgehaltene Motive. Es geht mir bei diesen Augenblicksaufnahmen um eine Zwiesprache mit dem Sichtbaren, in der etwas scheinbar Vertrautes und Alltägliches ins Befremdliche oder Überraschende kippen kann. Alle Besucher sind herzlich eingeladen, ihre eigene deutende Fantasie tätig werden zu lassen und die Fotos zu kommentieren.Kategorien
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Voller Einsatz*, kann ich da nur sagen! 🙂
Gut gesponnen.
(Guck hier, wenn du magst: http://sofasophien.wordpress.com/tag/voller-einsatz/)
* = einen Satz lange Kürzestgeschichte