Was für ein trübes Licht am Morgen. Du bist weg und alles wird eng. Dein Lippenstift auf meinen Lippen, noch Stunden nach unserem letzten Kuss. Krähen krächzen, der Verkehr rauscht, die Blätter glühen sanft im Dämmer. Ich weiß nicht wohin mit mir ohne dich. In Gedanken beginne ich deinen Pelz zu kämmen. Später stolpere ich über das Wort Stampede, schlage nach: unvermittelte Fluchtbewegung – Volltreffer, dann bin ich meistens mitten in einer Stampede. Während der Siesta erwache ich mit Harndrang. Auf dem Weg zum stillen Ort komme ich in einen Raum, den ich nicht verlassen will, etwas in mir sträubt sich, und so trete ich in ein tiefes Schwarz. Nichts ist zu sehen, auch kein Laut zu hören, eine stockdunkle Stille, die mich umfängt. Mein Körper wird leichter und leichter und plötzlich berühren mich Federn, so zart, dass ich vor Erregung zittere. Furchtlos schwebe ich im Leeren, ein sanfter Lufthauch zieht über meine Haut, auf der ich einen Druck spüre, der immer stärker wird, anschwellender, und ich sehe, wie sich ein klitzekleiner, milchiger Lichtfleck bildet, der sich ausbreitet und mich in eine wirbelnde Bewegung versetzt. Ein Sausen und Sauen geht in ein Lösen über, durch das ich zu mir komme. Ich sitze auf der Klomuschel, doch der Strahl bleibt aus. Ein mattes Warten überfällt mich, in dem ich Reflexionen hege, die mich schlecht aussehen lassen, denn ohne dich fallen nur Ängste über mich her. Wie hineinkommen in diesen trüben Tag? Ich greife zu einem Buch, doch auch hier drifte ich ab, unterstützt von kapitalen Verlesern: „Er hatte schon oft so in die Schreibe eines Zuges geschaut, und fast immer hatte ihn dabei eine sattsame Melancholie ergriffen.“ Im Niemandsland willkürlicher Deutungen, im Dickicht der Assoziationen. Nachmittags beobachte ich, wie die Alten gemessenen Schrittes im Park umhergehen und dabei versonnen die welken Blätter anlächeln, die sich schon auf den Wegen häufen. Am frühen Abend atme ich auf: DU kommst zurück, endlich.
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Die hier veröffentlichten Fotos entstehen allesamt beim Spazierengehen. Sie zeigen zufällig in mein Blickfeld geratene und mit der Kamera festgehaltene Motive. Es geht mir bei diesen Augenblicksaufnahmen um eine Zwiesprache mit dem Sichtbaren, in der etwas scheinbar Vertrautes und Alltägliches ins Befremdliche oder Überraschende kippen kann. Alle Besucher sind herzlich eingeladen, ihre eigene deutende Fantasie tätig werden zu lassen und die Fotos zu kommentieren.Kategorien
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Was für eine sinnliche Liebesgeschichte.
Danke für das Lächeln, das ich jetzt im Gesicht trage.
Ja, das Sinnliche wird oft erst in der Abwesenheit des oder der Geliebten spürbar, und Worte reichen dann weder hin noch aus. Sie oder er müssen zurückkommen, allein das zählt. Die Mood de jour-Texte sind sozusagen Lückenfüller.
Gruß, Uwe