Es ist die Hölle, nichts zu tun zu haben, und erbärmlich ist es, etwas zu tun. Wenn wir innehalten im Tun, dann schweifen unsere Blicke ab, werden stumpf und leer, wir erschrecken, erblassen vor dem Nichts, in das sie gleiten, also halten wir uns fest an den winzigen Hälmchen unseres Alltags, am Fensterputzen und Einkaufen, am Briefeschreiben und Haarewaschen, wie entsetzlich die Leere, die Muße, die dahinter lauert, wir sehnen uns nach Tätigkeit, und sei sie noch so unsinnig, weil wir es nicht ertragen, in den Pausen, die dazwischen entstehen, unser Verglimmen zur Kenntnis zu nehmen.
(Matthias Zschokke, Der dicke Dichter)