Mitten an einem Graumutstag befällt mich das Begehren. Ich gehe ins Bett und sehe, wie in deinem Gesicht die Lust debütiert. Ungeheuer langsam steuere ich in die Meerenge, wo wir auf Gnade und Ungnade dem Verlangen preisgegeben sind. Das Vordringen nimmt seinen Lauf, weit weg von jeglichem Schmerz, für den es ohnehin keine passenden Worte gibt. DU schickst meinen Mund ins Land des vertikalen Lächelns, ein leichtes Beben zittert in uns, dann folgt ein tiefes Absinken in unterseeische Stille, und zuletzt kringelt sich ein wieder landschweres Glied in die Decken, unter denen DU schon reichlich Schlaf genießt. Mich dagegen befördert ein stechender Schmerz auf die Beine, direkt in die Verlockungen der Straßen, denen ich wie ein stiller Verehrer nur folgen will. Vielleicht komme ich ja bei meiner Runde an der Bank am Kanal vorbei, auf der ich so gern sitze. Alle Malaisen würden sich zu meinen Füßen einrollen, damit ich sie mit den Schuhen hin und her bewegen könnte, bis sie die richtige Stellung und Form hätten, um sie mit einem kräftigen Schuss ins Abseits zu kicken. Dort wechselten sie ihre Farbe, und nichts würde mehr daran erinnern, dass sie ein unverkennbarer Teil von mir waren. So hätte ich die nötige Ruhe gefunden, um am Abend die Daumen zu drücken, damit die Träume mich nicht fallen lassen. Zudem müsste ich ein Lied summen und mich zu dir in die mit Glückssträhnen bestickte Decke kuscheln, unter der sich unsere Finger finden würden. Anschließend kämen die Grünverschlossenen Botschaften, die DU für mich enträtseln dürftest. Ja, so könnte dieser Tag enden -, aber noch ist es nicht soweit, noch bin ich unterwegs, während DU in den Zeilen dieses Sexposés wartest.
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Die hier veröffentlichten Fotos entstehen allesamt beim Spazierengehen. Sie zeigen zufällig in mein Blickfeld geratene und mit der Kamera festgehaltene Motive. Es geht mir bei diesen Augenblicksaufnahmen um eine Zwiesprache mit dem Sichtbaren, in der etwas scheinbar Vertrautes und Alltägliches ins Befremdliche oder Überraschende kippen kann. Alle Besucher sind herzlich eingeladen, ihre eigene deutende Fantasie tätig werden zu lassen und die Fotos zu kommentieren.Kategorien
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Meta
Die Poesie einer Ahnung im Bild. Die Poesie der Nähe im Text. Und alles zusammen wird dann zu einem Gedicht. Ganz großes Kino, Uwe.
Ja, das Sinnliche wird oft erst in der realen oder gefühlten oder befürchteten Ferne des oder der Geliebten spürbar, und Worte reichen dann weder hin noch aus. Sie oder er müssen zurückkommen, allein das zählt. Die Mood de jour-Texte mit ihren Gurreworten sind sozusagen Lückenfüller für die Zeit zwischen An- und Abwesenheit. Danke, mein Lieber.
Uwe
Nachtrag:
Ich unterhalte mich gut,
doch immerzu
will ich ins Land,
das da heisst
Du.
(Halyna Petrosanyak)