Intermezzo VIII

Das ist alles sehr gebrechlich … und schwuppdiwupp riecht es draußen nach Pech. Er bekommt es mit der Angst zu tun und tritt beiseite. Neben der Spur findet er seine Kräfte wieder. Voller Wohlwollen stellt er einem Kreis von Experten die einfache Frage: Hilft uns vielleicht ein Luftikus aus dieser Misere? Die Runde schweigt sich aus, und so geht er weiter, legt den Kopf in den Nacken und schaut voller Inbrunst hinauf: blauer Himmel, dem ein zarter Schimmer fahlen Graus von wem auch immer beigemischt wurde. Das ist alles sehr gebrechlich … und schwuppdiwupp räkelt sich am Ufer des Kanals eine Frau auf einer sonnengelben Decke, das verschafft Entlastung. Ihre festen Pobacken leuchten wie zwei Gnadenbrote. Ein sanftes Zittern geht über ihren Körper, wenn ein Windhauch ihn streichelt. Versonnen blättert sie in einer Illustrierten und hält ab und an bei einem Foto inne und lächelt. Das ist alles sehr gebrechlich … und schwuppdiwupp spenden einige Klopfgeister Beifall an den Eisengittern der Balkone. Zwei bezopfte Mädchen trampolinen hinter Büschen. Kaum ein Vogel tiriliert. Dafür röhrt eine Drohne hoch über den Köpfen, und in der Ferne üben Kinderstimmen Lieder ohne Worte. Was für ein herrliches Hör- und Schauspiel: Eben noch rumorte er tragisch vor sich hin, jetzt kommt ihm alles herzzerreißend schön vor. Aber schon erreicht er das Ende dieses Notats und ihm bleibt nur die sprachlose Trauer darüber, was hätte sein können. Das ist alles sehr gebrechlich … und mehr als fragwürdig. 

Dieser Beitrag wurde unter Texte abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert