Als du morgens die Augen öffnest, schaust du sogleich in die diversen Räume des Asphaltdschungels. Schwätzer paradieren im Regen, die Brücke unter ihren Füßen zittert, der Verkehr rollt endlos weiter und du hast die ganze Zeit ein gelbes Brötchen mit Flügeln im Sinn, über dem ein blaues Blinklicht schwebt, das sich im Fenster spiegelt, durch das du die Straße siehst und immer wieder Wörter vor dir her sagst, um die Bewegungen zu stoppen, die nicht enden wollen, ständig beginnen die Agierenden mit ihrem unermüdlichen Änderungsdienst, und so geht dir die Lust aus. Deine Ohrtrompeten vibrieren, und du willst dich vom Acker machen, bevor der Mieter des Herrn dir den Saft abdreht. Dann erscheint die Muse als grüne Fee und hinterlässt dir einen Kater. Du knüpfst ihn im Bad auf, damit er abtropfen kann. Hoffentlich löst das keine Panik bei anderen Haustieren aus. Derweil stromern vor dem Fenster im Kiez Schatten vorbei und segnen das Zeitliche. Eilig verlässt du die Wohnung. Auf der Fußmatte buchstabierst du noch die Spuren der Herren, die sich gestern auf dieser Schwelle vor käuflichen Frauen in Trance geredet haben. Ohne eine Eselsbrücke musst du durch den Morast der Sätze gehen. Derweil schwappen allerlei Binsenweisheiten aus den Wänden im Treppenflur. Draußen angelangt, kannst du dich nur noch dumm laufen. Am Büro der Vagabunden balzt der Vorsitzende mit der Schwester des Türstehers. Postwendend bekommen sie von den Vorübergehenden den Applaus, der ihnen den Atem nimmt. Du schlägst im Geiste weiter deine Purzelbäume, gibst dem Affen in deinem Kopf Zucker und kannst der sogenannten Wirklichkeit weiter listige Schnippchen schlagen, bis dieser Trick in sich zusammenfällt und du wieder ins Kommensurable fällst. Nichts lässt sich mehr auf die leichte Schulter nehmen, jedes vice versa bleibt aus, da deine Augen unerbittlich offen stehen und du nichts als ein riesiges Billboard an der gegenüberliegenden Backsteinwand hängen siehst: Trink Coca- Cola.
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Die hier veröffentlichten Fotos entstehen allesamt beim Spazierengehen. Sie zeigen zufällig in mein Blickfeld geratene und mit der Kamera festgehaltene Motive. Es geht mir bei diesen Augenblicksaufnahmen um eine Zwiesprache mit dem Sichtbaren, in der etwas scheinbar Vertrautes und Alltägliches ins Befremdliche oder Überraschende kippen kann. Alle Besucher sind herzlich eingeladen, ihre eigene deutende Fantasie tätig werden zu lassen und die Fotos zu kommentieren.Kategorien
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