So sind wir nun für unbestimmte Zeit in Ruhestand versetzt. An der Peripherie der Kalamitäten tummeln sich die Fingerzeiger und Alarmisten. Auf allen Kanälen lassen die üblichen Krakeeler ihre Unterstellungen zirkulieren. Aber auch Aufmunterungen bleiben nicht aus. Immerhin bekommen die Helfer den Applaus, der ihnen zukommt. Bei aller Einsicht in den Notstand stellen sich die zehrenden Fragen nach dem Warum und der Dauer und dem Danach unentwegt. Noch fehlen verbindliche Antworten, stattdessen Wissensleere, die sich nur langsam zu füllen beginnt. So muss ich ohne eine Eselsbrücke durch den Morast der Stunden gehen, damit beschäftigt, den anderen bei ihrer Nicht-Arbeit zuzusehen oder Balkongespräche zu führen. Solcherart ziehen sich die begegnungskargen Tage unter einem gleichmütig heiteren Märzhimmel hin. Und das gnadenlos helle Licht leuchtet alles wie eine Bühne aus, auf der es gilt, sich mit Abstand durchzuschlagen. Allerlei Prognosen schwappen aus den digitalen Gullys, ein baldiges Ende steht eher nicht in Aussicht. Kaum einer hat einen Schimmer und es droht eine Coronoia. Mit Blick auf das mögliche Vergehen zupfe ich das Motto der Stunde aus meinem Flausenboy: Liebt wie die Geweihe träumen und hofft … auf Klärung!
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Die hier veröffentlichten Fotos entstehen allesamt beim Spazierengehen. Sie zeigen zufällig in mein Blickfeld geratene und mit der Kamera festgehaltene Motive. Es geht mir bei diesen Augenblicksaufnahmen um eine Zwiesprache mit dem Sichtbaren, in der etwas scheinbar Vertrautes und Alltägliches ins Befremdliche oder Überraschende kippen kann. Alle Besucher sind herzlich eingeladen, ihre eigene deutende Fantasie tätig werden zu lassen und die Fotos zu kommentieren.Kategorien
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Auf allen Kanälen lassen die üblichen Krakeeler ihre Unterstellungen zirkulieren. War ich anfangs durch die siderische Wirkung etwas gelähmt, so habe ich mich nun erholt und eine fast normale Tätigkeit wieder aufgenommen. Ich frage mich, ob eine Gefangenschaft die richtige Lösung ist, und ohne auf die Antwort zu warten, fliehe ich so oft wie möglich aus meiner Wohnung, um herumzulaufen und zu versuchen, Fotos zu machen, auf die Gefahr hin, von der Polizei kontrolliert oder verseucht zu werden. Ich habe keine Antwort, aber hatte ich eine, bevor unsere Länder von dem verdammten Virus befallen wurden? Ist diese Angst vor dem Virus nicht auch ein Symptom unserer Angst vor dem Tod, einer Angst, die extrem geworden ist, als ob es möglich wäre, ihr zu entkommen, ein Zeichen einer Zeit, in der die Prediger des Transhumanismus versuchen, uns an eine mögliche Ewigkeit unseres Körpers glauben zu lassen, um immer mehr Geld zu sammeln und es in den Dienst der Reichsten zu stellen, der Menschen, die die einzigen Nutznießer einer möglichen Verlängerung ihres Lebens sein werden.
Lieber Francis,
auch ich gehe täglich mit meiner Liebsten raus in den Park, atme und schaue, auch manches ISnap wird dabei entstehen. Du hast sicherlich recht mit Deinen Einwänden gegen die, welche sich, wenn auch vergeblich, ewiges Leben zu erkaufen versuchen. Auch Dein Hinweis auf die Endlichkeit unseres Daseins, die uns das Virus unmissverständlich aufzeigt, teile ich. Nur in der momentanen Situation nehme ich vor allem den Primat der Solidarität mit all jenen ernst, die gefährdet sind. Eine Übung in praktischer Nächstenliebe unter Wahrung von Abstand. Ein Aussetzen aller Divertissements, um innezuhalten und zu denken, zu lieben, zu lesen, zu schreiben etcetera.
In diesem Sinne, bleibe gesund und behalte den Humor.
Gruß Uwe