Tastatouren

In leeren Momenten kniet er sich nieder. Dann dröhnt ihm das Unmögliche in allem entgegen, und er will einmal hemmungslos verweilen vor dem Loch und hineinstarren, gedankenverloren, ohne Eigenwillen, um dann in der Abwesenheit zu versacken.

Die Augen werden täglich weniger fähig, klar zu sehen, und sein Geist vertrocknet zunehmend zu einer Backpflaume. Nachts wird etwas in ihm zum Untier, das in panischer Raserei in seinen Träumen wütet, alles niedermäht, was ihm lieb und teuer ist, und er denkt, er muss weg, irgendwo ankommen, wo es stiller ist.

Zudem häufen sich die Aussetzer. Gestern betrachtete er auf seiner Runde das Ende einer Straße, wie in einem Traum öffnete sich eine Tür, heraus trat ein Mann mit Bauchansatz, aus dessen Mund ganz langsam Zähne herausfielen, einer nach dem anderen, während hinter ihm eine Lampe mit der Aufschrift „Edenhall“ flackerte. Merkwürdig auch der heutige Morgen. „Komm gestern wieder“, forderte ihn der alte Mann auf, als er vor dessen Wohnung stand und einen versehentlich bei ihm gelandeten Brief überreichen wollte.

Dieses Nichtverstehen nimmt zu. Wenn er die Straßen entlang geht und nichts im Kopf hat, ist zwar alles, was ihm begegnet, dazu angetan, ihn in jene Richtung zu drängen, mit der alles begann, damals, als das Spielen noch geholfen hat, aber in letzter Zeit bleibt nichts mehr haften und die Verwandlung setzt nicht ein.

So verzieht er sich ins Zwielicht der Worte, mit denen er seine Lage umschreibt, in der Anverwandlung dessen, was er liest und exzerpiert:

Durchs Schlüsselloch ziehen Wolken von Säften gesteuert frisst er selten schöne Zuckererbsen und seine Rute lauert im Dunkeln

Aber das sind nur ungelenke Zeilen, die im virtuellen Nirwana verschwinden.

Versenkte Mühe.

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