Schon als Kind hatte ich dieses Bedürfnis, den Moment festzuhalten. Und dann kam irgendwann die Erkenntnis, dass das gar nicht geht, dass das eine Utopie ist: Dass das Leben in Bewegung ist, und dass der Moment eigentlich immer schon vergangen ist. Man blickt sozusagen immer dem Tod ins Gesicht. Ich glaube nicht, dass man das Leben festhalten kann. In dem Augenblick, wo man es festhalten will, ist es tot … Es ist nur das Spiel damit, dass man sagt: Tod ist Stillstand, und Leben ist Bewegung. Und in dem Augenblick, in dem ich es fixiere, schaue ich eigentlich dahin, wo ich herkomme und sehe, was mich erwartet.
(Lars Eidinger)