Short cuts XII

In der Auslage eines Geschäftes für Tiernahrung stehen mehrere Katzensofas, auf denen einige hauseigene Vierbeiner genüsslich schlafen. Auf einem Schild ist die Mitteilung an die Passanten zu lesen: „Bitte nicht klopfen, wir ruhen!“ Ich spiele mit der Idee, dass dies auch ein schönes Motto für eine Fußmatte wäre, und gehe weiter meines Weges, der mich nach etwa zehn Minuten zu einem Schaufenster eines Kosmetik-Studios führt, an dem ein vergilbter Papierzettel die handschriftlich verfasste Aufforderung trägt: „Ruhebehandlung. Bitte leise eintreten. Danke.“

Dieser Beitrag wurde unter Texte veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten auf Short cuts XII

  1. Renée sagt:

    ich habe die Seite hier bei Walter (a picture a day…) gefunden und ich finde sie überlegt und gepflegt und besonders. Ein schöner interessanter Text, die Ruhe-Ueberlegungen.
    Schöne Grüsse!
    Renée

  2. Uwe sagt:

    Vielen Dank!
    Ich schaue mir bei Gelegenheit auch einmal Deine Seite genauer an. Was ich bisher bei einem flüchtigen Besuch sehen konnte, gefiel mir. Vor allem die Kombination von Foto und Text interessiert mich, die ich ja in meinem Buch auch versucht habe, jedoch auf eine andere Weise, bei der die poetische Allusion eine Möglichkeit der Versprachlichung darstellt.
    Bei der Ruhe-Erfahrung war es vor allem die Koinzidenz, die mich staunen ließ: Einmal auf das Ruhen aufmerksam gemacht, fiel mir eben auch das andere Schaufenster mit dem Zettel auf, an dem ich an anderen Tagen schon oft vorbei lief, ohne ihn zu bemerken. Diese Blick-Wege und wie sie mit dem unaufhörlichen Gespräch, das in meinem Kpf stattfindet, korrespondieren (oder auch nicht), interessiert mich und lässt mich täglich spazierensehen.
    LG, Uwe.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert