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Die hier veröffentlichten Fotos entstehen allesamt beim Spazierengehen. Sie zeigen zufällig in mein Blickfeld geratene und mit der Kamera festgehaltene Motive. Es geht mir bei diesen Augenblicksaufnahmen um eine Zwiesprache mit dem Sichtbaren, in der etwas scheinbar Vertrautes und Alltägliches ins Befremdliche oder Überraschende kippen kann. Alle Besucher sind herzlich eingeladen, ihre eigene deutende Fantasie tätig werden zu lassen und die Fotos zu kommentieren.Kategorien
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Die Gewissheit der Liierten II
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Ich würde die Fragen zum ersten Bild wiederholen. Mehr Glück oder mehr Melancholie? (Wie sieht [altes] Glück aus?)
Und bei diesem Bild: Wieviel Würde (gibt es Anti-Würde?) erzeugt das Umfeld?
Man kann auch die Frage stellen: Wie wollen wir leben? Oder konkreter: Wollen wir so leben?
Warum eine so deprimierende Deutung? Warum nicht eher so:
Ein altes Paar geht einkaufen, teilt sich die Krücken und die Last des Hackenporsche – eine gemeinsame Unternehmung und die anschauliche Demonstration einer Zweieinigkeit. Sie scheinen zu sagen: Seht her, wir gehören zusammen, er-tragen unsere Gebrechen und körperliche Versehrtheit gemeinsam und teilen uns auch die Aufgaben, die der Lebenserhalt erfordert.
Empfindest Du das Bild so?
Weckt es diese Gefühle in Dir?
Es ist ein Vorschlag, und ja, das dachte ich mir beim Betrachten des Fotos. Es ist wie immer, wenn wir Fotos ansehen und deuten, spekulativ, zumal wenn sich Menschen darauf befinden, über deren Leben oder Gemütslage wir uns auslassen. Insofern sind solche Fotos immer auch eine Einladung zur Selbstbefragung: Was würde ich denken und empfinden, wenn ich so auf einem Foto erschiene? Und was ich oben äußerte war eben das. Sie überschreiten ja nicht eine hochgesichtere Grenze, sondern nur die Schwelle zu einem Supermarkt. Selbstverständlich kann man anhand des Fotos auch über geglücktes Altern oder die Würde des Alters reflektieren. Mein unmittelbarer Eindruck war jedoch der beschriebene, der sich auch bei nochmaliger Betrachtung für mich bestätigte.
Was genau ließ Dich denn anderes denken und empfinden?
Ich stelle als Ergänzung heute noch eines aus der Reihe hinein.
Ich hatte mich beim Betrachten nicht in die Position der Abgebildeten gedacht. Ich hatte die Bildwirkung nachvollzogen. Auf mich, klar – der Betrachter ist, wie immer im Bild. Ich fand die Umgebung edeltrist. Die Farben, das umgefallene Rad, das ganze schrille Kaufmich-Ambiente. Aber auch das Paar wirkt sehr von der umgebenden Zeit bedroht. Es steht ein großes NOCH neben ihnen. Ob das Alter dieser beiden geglückt sein mag, das kann ich anhand des Bildes gar nicht sehen. Dazu bräuchte es noch viel mehr und andere Informationen
Sicherlich, bezieht man die Umgebung mit ein, kann die Bildaussage kippen. Du sprichst zurecht von der Edel-Tristesse einer Erlebnis-Kauf-Atmosphäre, in die die beiden Alten hineinversetzt scheinen. Diese Konsumanreize sind gerade beim Eingang in solche Supermärkte sehr opulent vertreten und sie wirken meist unterbewusst auf das spätere Kaufverhalten ein. Ich empfand die beiden jedoch nicht von der geschilderten Umgebung bedroht, sondern sie erschienen mir davon eher unbeeindruckt: ein geteiltes Leben, bis in die Alltagspflichten hinein. Ob das geglücktes Altern bedeutet, können wir nicht beurteilen. Wir haben ja nur dieses Foto, diese Momentaufnahme, die sie bei einer banalen Tätigkeit zeigt. Aber sie vollziehen sie zusammen, gemeinsam. Ein NOCH sehe ich nicht, einzig vielleicht in Bezug auf ihr fortgeschrittenes Alter. Ich sehe eher ein BIS ZULETZT … hinein.