In der Kindheit unterm Tisch, zwischen den Beinen von palavernden Erwachsenen, und in der bergenden Enge eines Schranks oder eines Wäschekorbs. Als Jugendlicher auf dem Klo während einer Hitzewelle, die Kühle der Kacheln auf meiner Stirn, das laufende Wasser auf meinen Handinnenflächen. Überhaupt: die Bedürfnisanstalten als die stillen Rückzugsörtchen, auch in öffentlichen Gebäuden, wo man bei sich ist und von sich gibt, was nicht bei einem bleiben kann. Und zu Hause der müßige Brauch der mit der Lektüre von Büchern verlängerten Sitzungen. Später die Ruhe von Fahrstühlen, die ich willkürlich für einige Sekunden zum Stehen brachte. Dann der Sprung in das kühle, nasse Gras der Gräben am Rande von Feldern, die von emsigen Bauern bewirtschaftet wurden, oder der Rückzug in die reglose Hitze eines dichten Gebüschs, aber auch das Dunkel im Tannengrund und die Einsamkeit auf verlassenen Hochsitzen am Waldrand, der harzige Duft des Holzes und die manchmal dort zurück gelassenen Pornohefte mit den gewellten Seiten. Die stickige Wärme von Zelten, das wundersame Zwielicht und die Melancholie des Zurückgelassenen darin. Gelegentlich die feuchte Kälte in selbsterbauten Iglus im Winter. Vor allem aber: im Bett liegen, allein, umarmt von Decken, eingepasst wie in ein Futteral. Und bis heute das Baden im Wörtersee und die anziehende Kraft der Satzkleider, oder das Gegenteil: die aus- und einschließende Macht des Schweigens. Neuerdings der Schleiertanz in Blogwelten, das Spielen mit dem Inkognito, aber auch das längere Unterwegssein ohne Leine, für Tage und Wochen unverfügbar … Verstecken – ein Flirt mit der Abwesenheit.
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Die hier veröffentlichten Fotos entstehen allesamt beim Spazierengehen. Sie zeigen zufällig in mein Blickfeld geratene und mit der Kamera festgehaltene Motive. Es geht mir bei diesen Augenblicksaufnahmen um eine Zwiesprache mit dem Sichtbaren, in der etwas scheinbar Vertrautes und Alltägliches ins Befremdliche oder Überraschende kippen kann. Alle Besucher sind herzlich eingeladen, ihre eigene deutende Fantasie tätig werden zu lassen und die Fotos zu kommentieren.Kategorien
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Hach … ja, ich erinnere mich. Und ich mag es – hin und wieder – unsichtbar für andere zu lauschen. Fein, dein Text!
Apropos apropos: In diesen Zeilen gibt es so vieles zu entdecken, dass auch in älteren Gehirnzellen tief Verstecktes wieder zum Leben erwacht. Uwe, wunderbar!
Verstecken – ein Flirt mit der Abwesenheit… (sauber.)