Ade OPD

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2 Antworten auf Ade OPD

  1. Markus sagt:

    Brutales Ende betonierter Hoffnung (oder der Vision von Betonköpfen?)

    Danke für den Verweis auf die SZ – Ich hatte den Artikel glatt überblättert.

    Ob Wegreißen und neue, allzuoft geistig schlichte Architektur hinzusetzen wirklich die beste Lösung ist, bleibt natürlich zweifelhaft. Im Moment scheint richtungsweisendes Bauen bestenfalls bei wenigen Leuchtturmprojekten gefordert zu werden, so als ob dies gute und nachhaltige Gebrauchsarchitektur ersetzen könnte.

  2. Uwe sagt:

    Beton brútal: und damit es noch ein wenig szenografischer und damit dramatischer wirkt, habe ich mit einem Wärmebildfilter und dosierter Entsättigung nachgeholfen (was ich sonst überhaupt nicht tue).

    Die Oberpostdirektion a. D. (1974-77) steht in der City Nord, einer der ersten reinen Bürostädte nach dem II. WK (Startschuss für den Bau war 1961). Die OPD erinnert in ihrer markanten Form an eine Maya-Pyramide und ist in seiner erdrückenden Pracht ein Solitär im wahrsten Sinne, der viele Assoziationen weckte, etwa die, welche http://www.kid37.blogger.de so treffend verspielt-ironisch formulierte:
    „Ab und an schaue ich mal vorbei und und überlege, ob es nicht eher eine Art Hamburger Schloß Neuschwanstein ist. Der fiebrige Betontraum eines Blade Runner-Architekten, die Trutzburg einer hanseatischen Tyrell-Corporation, um die nachts Hovercraft-Taxis schweben und Androiden ihre Schöpfer suchen. Ich könnte dort wohnen, in aller Mordsseelenruhe, nachts im Regen auf der Terrasse stehen und die Lichter der Stadt auszählen, die Musik schön laut drehen und ab und an Wein aus den hauseigenen Betontanks holen. 500 oder 5000 Zimmer voller Möglichkeiten.“

    Nun wird sie abgerissen, und ich teile Deine Befürchtung, dass das Neue das zerstörte Alte wahrscheinlich nicht übertreffen wird. Kein „Leuchtturm“-Projekt, nein, eher architektonische Dutzendware im Bereich des Wohnungs- und Bürobaus ist zu befürchten. Was nicht heißen soll, dass alles erhaltenswert ist. Die OPD allerdings stand unter Denkmalschutz. Und im Ensemble der City Nord war sie ein Hingucker. Als sie leer stand, war ich und viele andere Fotografen drin und haben „letzte“ Bilder geschossen, ich mit meiner kleinen Fuji, die anderen mit Profigeräten und Stativen. Verbotene Räume, die noch dazu langsam verwahrlosen, reizen eben das fotografische Auge.

    Gruß, Uwe

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