Ich denke die ganze Zeit an eine anmutige Schönheit, von der ich fast nichts weiß. Ich habe sie vor einigen Wochen auf einer Feier beobachten können. Ich wundere mich selbst, wie man so viel an jemanden denken kann, von dem man nur ein unscharfes Bild vor Augen hat. Ich mache mir Sorgen, weil die Gedanken an diese Frau mich vom normalen Gang meines Lebens ablenken. Gestern habe ich mir bei der Zubereitung des Salats in den Zeigefinger geschnitten, und heute morgen stand ich vor dem Spiegel und wusste nicht mehr, was ich als nächstes tun wollte. Ich kann mir das nicht erklären. Einiges ist danebengegangen, seitdem ich sie gesehen habe und nicht mehr aufhören kann, an sie zu denken. All das macht mich nervös. Ich muss eine Möglichkeit finden, sie zu vergessen. Am besten wäre, ich sähe sie wieder, denn dann würden meine Gedanken, die ich auf sie verwendete, so übermächtig neben ihr wirken, dass sie selbst klein und unscheinbar würde, so dass ich nicht mehr an sie denken müsste. Das ist meine Hoffnung -, aber wenn sie sich nicht erfüllt, werde ich weiter von Gedanken an eine Frau überwältigt, von der ich fast nichts weiß. Ich würde gefangen bleiben von etwas, das unwillkürlich begonnen hat und das keiner mehr aufhalten kann, geschweige denn, dass jemand weiß, wie es enden wird. Ohne Zweifel müsste ich dann mein Leben mit Gedanken an eine unbekannte Schönheit verbringen, und das wäre sicher eine harte Prüfung. Aber was mich an manchen Tagen beunruhigt, ist, dass niemand, und am wenigsten ich selbst, weiß, ob das so schrecklich wäre.
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Die hier veröffentlichten Fotos entstehen allesamt beim Spazierengehen. Sie zeigen zufällig in mein Blickfeld geratene und mit der Kamera festgehaltene Motive. Es geht mir bei diesen Augenblicksaufnahmen um eine Zwiesprache mit dem Sichtbaren, in der etwas scheinbar Vertrautes und Alltägliches ins Befremdliche oder Überraschende kippen kann. Alle Besucher sind herzlich eingeladen, ihre eigene deutende Fantasie tätig werden zu lassen und die Fotos zu kommentieren.Kategorien
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La beauté nous occupe.
Ich gebe zu, dass ich viel durchgemacht habe, heißt es in Gainsbourgs Lied, ich muss zugeben, dass ich mich in der gleichen Situation befunden habe, und wer hat das nicht? Ich gestehe, ich habe monatelang an sie gedacht, zumal ich sie ein- oder zweimal in der Woche traf, ohne zu wissen, wie ich mit ihr sprechen sollte, und dann geschah es eines Tages, ich war nicht enttäuscht von ihren Worten, aber der Charme hörte von selbst auf, ich weiß nicht warum, ich gestehe, ich sabberte darüber, und dann wurde die Unschärfe meiner Träume endgültig geleert und auf nichts reduziert 😎
Ja, lieber Francis, das ist auch eine Möglichkeit.
Ich werde warten und mich beim Warten erschöpfen, bis die Bilder von selbst aufhören, mich zu behelligen bzw. zu verdunkeln 😉