Draußen

brütet die Hitze.
Ich ziehe mich zurück, gehe
duschen und laufe
tropfend durch die Wohnung,
bis der Körper trocken ist.
Die erste Dose Bier zischt.
Nichts tun und mit keinem reden
müssen, herrlich.
Die zweite Dose Bier zischt.
Eine Fliege krabbelt am Bein hoch.
Ich rühre mich nicht,
starre einen Schmutzfleck an.
Ein Furz kracht.
Die dritte Dose Bier zischt.
Keine Lust auf nichts.
Nur abhängen, allein mit dem Schweißfilm.
Die Klingel läutet.
Ich warte regungslos,
bis sie aufhört.
Die vierte Dose Bier zischt.
Ich pfeife auf dem letzten Loch,
stiere auf meine Füße, wackle mit den Zehen,
trinke aus und lege mich aufs Bett,
schließe die Augen, döse. Völlig schlapp
und ausdruckslos liege ich da.
Sätze mit fremden Federn erscheinen,
zu kurz, um sie lesen zu können.
Manchmal ist es ratsam,
den Sinn sausen zu lassen.
Ich spendier‘ mir noch ’ne kühle blonde Braut.
Setze sie auf den Bauch, löse die Riemen,
umsonst. Kein Engel rüstet
zum Flug. Ich klebe am Laken fest.
Hoch Detlef, mit weichem D,
drückt mich nieder.
Es herrscht Mucksmäuschenstille.
Der Schlaf kommt wie ein Dieb
auf Zehenspitzen.
Keine Sekunde zu früh.

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Eine Antwort auf Draußen

  1. studio glumm sagt:

    Wow. Die knakkigsten paar Büchsen Bier seit langem..

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