Gehen allein unter Menschen

Es gibt Tage, da hilft nur das Laufen mitten hinein

In den Menschenstrom, der die Straßen füllt bis zum Rand.

*

… und schon bin ich draußen,

ein Passant, der langsam geht,

ein Mensch der schaut,

in den Himmel,

in die Gesichter,

auf den Boden,

in sich hinein,

wo noch die letzten Traumbilder flimmern,

ich bin jemand, der an nichts denkt,

der nichts plant,

der sich treiben lässt,

fast so als wäre er verschwunden,

ein Mensch in der Masse, untergetaucht,

ein Spion,

der niemanden kennt und der von niemandem erkannt wird,

ich sehe mich als etwas Fremdes an,

vergesse den Anblick und behalte den Blick,

ein Mensch out of context,

ein Unbefugter, 

den es in diesen Momenten gar nicht gibt,

ein Nobody,

der nicht liebt und auch nicht geliebt wird,

der mitten unter den anderen allein bleibt,

den ständigen Eingebungen seines Innern ausgesetzt,

die er registriert und wieder vergisst,

und der gleichmäßige Rhythmus der Schritte

versetzt mich in eine leichte Erregung,

beinahe so, als würde mich das Chaos des Unerkannten und Unerkennbaren,

dem ich ausgesetzt bin, berauschen,

keiner weiß, woher ich komme,

keiner weiß, wohin ich gehe,

aber ich gehe, soweit die Füße mich tragen,

sehe Bilder mit dem Herzen,

höre Töne mit den Augen,

schmecke Stimmen

und rieche Farben,

versuche mehr zu ahnen als zu wissen

sammle Sätze und Slogans,

Ansichten und Gesichter,

Images qui passent …

*

Die Lösung hieß Laufen, Laufen. Vom Hirn, vom Genick

Ging es aus durch die Stadt in konzentrischen Ringen.

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