Intermezzo III

Manche mögen’s heiß. Er nicht. Ihm sind die moderaten Temperaturen lieber. Nur dann ist er noch zu etwas fähig. Hitze erschlägt ihn und er kann nichts mit sich anfangen. Dann verbröselt ihm der Tag, und kein Tanz mit Worten will gelingen, was ohnehin selten passiert. Er sitzt oder liegt rum, wartet, schaut aus dem Fenster, liest ein paar Gedichte von BUK, diesem verkorksten Genie, grinst und trinkt Kaffee, wartet, nimmt den Zerstäuber und sprüht sich Wasser ins Gesicht, streckt sich auf den Fliesen im Bad aus, japst nach Luft, legt Pflaumen in den Kühlschrank, alles in Slow Motion, denn jede Bewegung bringt ihn zum Schwitzen, freut sich auf die Liebste, die auf sich warten lässt, da sie besseres zu tun hat als ihren alimentierten Tunix zu kraulen. Wenn er Glück hat, fällt er gegen Abend in den Schlaf und träumt. Dann lastet keine Hitze mehr auf ihm und alles ist wie weggeblasen. Nach dem Erwachen bleibt ihm eine leichte Erregung, mit der er auf die Loggia tritt, wo ein milder Luftzug sie in die tropische Nacht weht. Weiter tut sich nicht viel. Vielleicht tönen fremde Stimmen von den Balkonen, vielleicht scheint der Mond silbrig, vielleicht sieht er eine Sternschnuppe verglühen, vielleicht ruft ihn die Liebste ins Bett, vielleicht kommt ihm sogar noch ein notabler Satz unter, aber all das kann seine Bedenken nicht entkräften, mit denen er das Grauen des Morgens erwartet, das einen weiteren heißen Tag ankündigt.

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Eine Antwort auf Intermezzo III

  1. Du weißt ja, wie sehr ich die Hitze liebe. Vielleicht weil diese einem einen ganz eigenes Tempo aufzwingt. Die Erziehung zur Langsamkeit. In diesen Momenten blühe ich auf, tanke soviel es eben geht, um die nächste Wolke zu überleben.

    Viele Grüße & weiterhin sichere Straßen, Fritsch.

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