Intermezzo IX

Einst füllte er die Straßen und Plätze mit Flüchen und Sprüchen, doch jetzt entfährt ihm meist nur noch ein langgezogenes O, wenn er öffentlich auftritt und ihm die Zuhörer zujubeln und anfeuern, wieder einmal so richtig aus der Rolle zu fallen und vom Leder zu ziehen, gegen alles und jeden, doch er, zerknirscht und kleinmütig, bleibt ungerührt bei seinem O, in das er allerdings stimmlich all seine Enttäuschung ob der menschlichen Spezies legt, seiner stolzgeschwellten Artgenossen, die er am liebsten komplett, inklusive seiner Wenigkeit, in dieses O einschließen und versiegelt mit Pauken und Trompeten ins Nirwana transportieren würde, damit dieser apfelrunde Planet endlich wieder ungestört seine Runden durchs All drehen könnte, aber immer wenn es mit ihm durchzugehen droht, bremst ihn etwas aus und von seinen Lippen stößt sich einzig das leere O ab, hinter dem er für alle vernehmbar ein ? setzt, das eine schier endlose Funkstille eintreten lässt, in der nur die welken Blätter rauschen, durch die er dann davonjagt, um den nötigen Abstand herzustellen, der ihm erneut mit jener ihm selbst unbegreiflichen Kraft ausstattet, die es möglich macht, wieder Atem zu schöpfen für den nächsten Gang, an dessen vorläufigem Ende erneut das schon legendäre O erklingen wird, das nichts zu verstehen, aber vieles zu denken aufgibt, zumal, wenn das ? dahinter immer monumentaler den Luftraum einnimmt.

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