Short cuts VII

Hängendes Blatt

Die Blätter fallen schon. Gerührt sehe ich sie einzeln oder in Guppen von oben langsam auf den Weg vor mir herabpurzeln. Ich halte inne und lächle sie unwillkürlich an, doch warum? Vielleicht weil die Blätter es endlich hinter sich haben, nicht mehr zurück müssen, ihre Bahn gegangen sind und nun heiter trudelnd zu Boden fallen, zu den anderen, wo sie sich einreihen in den Verwesungsprozess, der uns alle erwartet. Ist es das, was mich lächeln lässt? Oder vielleicht das flüchtige Lichtspiel der Herbstsonne auf ihren farbenprächtigen Oberflächen oder ihre spiralförmige Abwärtsbewegung, die bei jedem einzelnen anders verläuft, vereint nur in einem widerstandslosen Fallen. Oder auch weil ich das Trudeln einzelner Blätter aufhalte, indem ich meine geöffneten Hände ausstrecke, das Ende sozusagen verzögere und sie damit in ihrer sonst unbemerkt gebliebenen Einmaligkeit wahrnehme. Ich setze meine Runde fort. An einem Bretterzaun schieße ich ein Foto und lächle auch dabei.

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Eine Antwort auf Short cuts VII

  1. Uwe sagt:

    Zum Herbstanfang – mit Rilke im Sinn:
    http://www.rilke.de/gedichte/herbst.htm

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