Worum geht’s? Für C.

Auf dem Markt bemerke ich einen Mann, der Handzettel an die Passanten verteilt. Obschon mitten in der Menge stehend, wirkt er merkwürdig alleingelassen. Seine Kleidung ist vom Regen durchnässt, und als ich an ihm heruntersehe, fällt mir auf, dass er, trotz des kühlen Wetters, nur offene Sandalen trägt. Bei den Zetteln handelt es sich um die Ankündigung einer Kunstaktion in einer nahegelegenen, kleinen Galerie. Sie werden von ihren Empfängern meist ungelesen im nächsten Mülleimer entsorgt oder zerknüllt in einen toten Winkel des Platzes geworfen. Überall sehe ich die Blätter liegen, unbeachtet und vergessen schon im Moment des Entgegennehmens. Doch der Verteiler setzt freundlich lächelnd sein Tun fort, mit einer Ernsthaftigkeit, die mich an die Unwiderruflichkeit einer Arbeit denken lässt, die es zu vollbringen gilt.

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2 Antworten auf Worum geht’s? Für C.

  1. Fritsch sagt:

    „Die meisten großen Taten, die meisten großen Gedanken haben einen belächelnswerten Anfang.“ (Albert Camus)

    Tun, was getan werden muss. Ein kleiner Moment für die große Ewigkeit.

    Viele Grüße & weiterhin sichere Straßen, Fritsch.

  2. Intensität hat immer einen hohen Preis…“Jede Form von Kommunikation hat etwas mit Mut zu tun“ E.H. Wo sind nur meine Sandalen… Vielen Dank 🙂

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