Ich liege im Bett und liebkose ein Phantom. Ohne dich zieht der Morgen um. Nur ein loses Mundwerk bleibt zurück und pflanzt sich auf. Unermüdlich lässt es seine Beine schaukeln, damit mein Warten unterhalten wird. So läuft die Zeit der Narrenherzen ab. DU müsstest eintreten mit einem Peitschenhieb, und die erneute Begegnung wäre möglich. Unterdessen schlägt die Spannung um, als die letzten Tröstungen verstummen. Hinter der Tapete thront ungerührt das azurne Schmunzeln von gestern. Der Teppich riecht nach grauer Vorzeit, die Fäden ludern aus, die Staubmäuse spaßen umher, doch schon lauert die kalte Progression. Außer dem ABC der Tagesprotokollarien ist nichts zu erwarten. Ich fürchte das Pendeln der Wände und hoffe auf einen Sibyllenspruch, der mich zu dir führt. Doch ich streiche nur an den Rändern des Plausiblen entlang. Dabei treffen Petitionen ein, die sich nicht abweisen lassen. Auch schwimmen mir die Zufälle davon, und jedes Techtelmechtel der buchstabenwarmen Zeichen hat ein Ende. Zurück bleibt ein Schriftzug, den ich wohl im Tran meiner Sehnsucht an die Schlafzimmerwand gekritzelt habe: Begehren auf eigene Gefahr.
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Die hier veröffentlichten Fotos entstehen allesamt beim Spazierengehen. Sie zeigen zufällig in mein Blickfeld geratene und mit der Kamera festgehaltene Motive. Es geht mir bei diesen Augenblicksaufnahmen um eine Zwiesprache mit dem Sichtbaren, in der etwas scheinbar Vertrautes und Alltägliches ins Befremdliche oder Überraschende kippen kann. Alle Besucher sind herzlich eingeladen, ihre eigene deutende Fantasie tätig werden zu lassen und die Fotos zu kommentieren.Kategorien
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Prosadichtung, die sich zwischen Meditation und erneuter Betrachtung öffnet, wahrscheinlich unser gemeinsames Los. Ein Text, der gelesen und wieder gelesen werden muss.
Danke, Francis.
Ja, das Sinnliche wird oft erst in der Abwesenheit des oder der Geliebten spürbar, und Worte reichen dann weder hin noch aus. Sie oder er müssen zurückkommen, allein das zählt. Die Mood de jour-Texte sind sozusagen Lückenfüller.