Archiv der Kategorie: Texte

Wie die Fotos verdanken sich auch die Texte einem Zusammenspiel von Spazieren, Sehen und Festhalten. Im Medium der Sprache versuchen sie Augen-Blicke und Szenen zu konservieren, die mir beim Gehen zu- und auffielen und die meine Einbildungskraft nachhaltig beschäftigten.

Cinémaginaire IV

Ich richte mich auf und gehe zur Tür. Aber es kommt niemand, und ich fühle mich wie auf einem verlorenen Posten. Plötzlich ist das Surren einer Münze in der Luft zu hören, die direkt vor mir auf dem Boden landet … Weiterlesen

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Cinémaginaire III

Am frühen Morgen ist mir sofort klar, dass ich zur Wirklichkeit nur einen Wackelkontakt unterhalte. Zu stark waren die erotischen Erregungen der Nacht, so dass alles, was nächstens passiert, nur weitere Episoden des geträumten Bilderfilms sein können, und so bleibe … Weiterlesen

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Mood de jour VIII

Der Schlüssel, den DU mir überlassen hast, will nicht passen, und selbst der Dietrich nicht, den ich heute auf der Zugtoilette fand und den ich an mich nahm. Man kann ja nie wissen wofür und zu welchem Ende man Dinge … Weiterlesen

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Fade away

Ich lernte sie doppelt kennen: Erst als eine, die wuchs, expandierte, Räume füllte, dann als jene, die fehlte, abwesend blieb und unersetzlich war. Am Ende hatte sie solange gefehlt – selbst in der Anwesenheit gefehlt -, dass ich sie nicht … Weiterlesen

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Tranches de vie XVII oder: Die Idioten des Trottoirs

DADA zum Hundertsten In einem Buch wäre er als kuriose Randfigur eine Bereicherung des Personals, aber jenseits der Illusion ist er eine Zumutung, dieser schwankende Bulle hier, dessen Alkoholfahne meine Nase kitzelt. Die Jacke starrt vor Schweiß und Schmutz, die … Weiterlesen

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Schönheitspflaster

Die schlichte Güte eines Augenblicks: In einer Regenpause ging ich spazieren und sah einen in sich changierenden Farbteppich im Stadtpark, gebildet aus Blättern unter einem entlaubten Baum. Aus der Ferne wirkte er wie eine ruhig daliegende, irreale Lichtinsel im feuchten … Weiterlesen

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Platte

Nun sind alle wirklichen Fotografen bis hin zur Raubsucht habgierig. Unersättlich sammeln sie, was sonst unwiederbringlich verloren wäre: Momente der Schönheit, des Schreckens, der Scham, oder besser ausgedrückt: Sie kreieren diese Momente, indem sie von den unzähligen Bildern, die in … Weiterlesen

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Najaden VIII

Naja, ich gebs zu, es ist eine flohkleine Winzigkeit, aber sie ist mir einmal widerfahren und ich hatte keinen Einfluss darauf: Beim Überholen zweier sich unterhaltender Passanten schnappte ich das Wort „Dunkelsehen“ auf, das meine Gedanken noch beschäftigte, als mich … Weiterlesen

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Apropos Verstecke(n)

In der Kindheit unterm Tisch, zwischen den Beinen von palavernden Erwachsenen, und in der bergenden Enge eines Schranks oder eines Wäschekorbs. Als Jugendlicher auf dem Klo während einer Hitzewelle, die Kühle der Kacheln auf meiner Stirn, das laufende Wasser auf … Weiterlesen

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Worum geht’s? Für C.

Auf dem Markt bemerke ich einen Mann, der Handzettel an die Passanten verteilt. Obschon mitten in der Menge stehend, wirkt er merkwürdig alleingelassen. Seine Kleidung ist vom Regen durchnässt, und als ich an ihm heruntersehe, fällt mir auf, dass er, … Weiterlesen

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