Archiv der Kategorie: Texte

Wie die Fotos verdanken sich auch die Texte einem Zusammenspiel von Spazieren, Sehen und Festhalten. Im Medium der Sprache versuchen sie Augen-Blicke und Szenen zu konservieren, die mir beim Gehen zu- und auffielen und die meine Einbildungskraft nachhaltig beschäftigten.

Najaden VII

Naja, ich gebs zu, es ist nur eine flohkleine Winzigkeit, aber sie ist mir einmal widerfahren und ich hatte keinen Einfluss darauf: Ich saß auf der Loggia und über den versprengten Melodien des Gefangenenchors aus Verdis „Nabucco“, dargeboten von einer … Weiterlesen

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Short cuts XXXII

Aus heiterem Himmel sitze ich mittendrin in einem Hörspiel über die Not und den Murks eines fremden Lebens, als mich auf einer Bank am Kanal ein alter Mann anspricht. Ohne dass ich Haltebojen in seinen Redestrom einwerfen kann, erfahre ich … Weiterlesen

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Short cuts XXXI

Am Morgen traf ich beim ziellosen Schlendern auf eine Frau in einem blassblauen Kostüm, deren Schuhe ihr nicht mehr recht zu passen schienen. Früher saßen sie wohl mal wie angegossen, doch jetzt, im hohen Alter, schrumpften die Füße, und so … Weiterlesen

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Mood de jour III

Mir fällt immer erst ein, was ich dir sagen will, wenn DU fort bist. Und ich behalte es nicht lange genug, um es sagen zu können, wenn DU wieder da bist. Was ich dir dann sage, ist nicht das, was … Weiterlesen

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Mood de jour II

Im milden Licht des Abends steigen mir die erdigen Gerüche der frischen Maulwurfshügel aus dem Kirchgarten in die Nase, und ich habe nichts anderes im Sinn als die ganz langsam einsetzende Dunkelheit mit ihren lockenden Schatten. Aber eigentlich vertreibt mir … Weiterlesen

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Mood de jour I

Über einen störrisch langen Tag hinweg hauste ich im Niemandsland des Dösens, versackt im Nirgendwo. Flackernd nur zuckte mein sogenanntes Ich durch die träge vorrückenden Stunden, in denen alles verschwunden schien, spurlos, bis auf die Maskerade einiger Sätze: gespreiztes Jammern, … Weiterlesen

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Short cuts XXX

Ein Mann mittleren Alters und mit kräftiger Statur saß am frühen Nachmittag allein auf einer Bank an einer belebten Straße. Er schien zu warten, denn sein Blick schweifte unruhig umher, auf der Suche nach etwas, dessen Abwesenheit immer unerträglicher wurde. … Weiterlesen

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Short cuts XXIX

Beim Streunen stoße ich auf die kümmerliche Dekoration eines kleinen Fotostudios. Das Schaufenster ist vom Schmutz fast blind geworden. Mit Mühe erkennt man dahinter vergilbte Fotos, die als Tableau schief auf eine Pappe geklebt wurden. Sie zeigen Porträts von jungen … Weiterlesen

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Short cuts XXVIII

Was passiert ist: Nach einem Schauer beuge ich mich über die Loggia und schaue auf die triefend nassen Büsche unseres Vorgartens, als einzelne Regentropfen wie durchsichtige Geschosse leise an meinen Ohren vorbei nach unten stürzen, wo sie kaum hörbar auf … Weiterlesen

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Najaden VI

Naja, ich gebs zu, es ist nur eine flohkleine Winzigkeit, aber es ist mir einmal widerfahren und ich hatte keinen Einfluss darauf: In der U-Bahn sah ich im spiegelnden Fenstergeviert des Waggons klar und deutlich wie in einem Film das … Weiterlesen

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