Spazierensehen

Ein flotter Käfer
Macht mir das Leben schmackhaft
Ein schaler Rest bleibt

Ohne Umschweife
Befriedige ich mich selbst
Der Abscheu kommt spät

Teilergraut das Haar
In der Hose nur Nieten
Ödnis im Gemüt

Der Hosenlatz drückt
Am Himmel ein Allzeittief
Kein Verkehr in Sicht

Kleiner Scherz mit Sex
Die Phantasien paaren sich
Bevor ich komme

Elstern bandeln an
Venus kickt Saturn ins Aus
Highnoon in Betten

Heiß und lang vögeln
Die Glückssträhnen vermehren
Die Zeit einstreichen

Manchmal gönne ich
Dem Herzen eine Seefahrt
Offen für Winde

*

Den Zeilen folgen
In fremden Schuhen gehen
Glanz meines Elends

Man fällt Urteile
Über beredte Blicke
Kein Versteck nirgends

Mit nur zwei Sätzen
Sprang ich die Treppe hinauf
Der Bauchredner floh

In ihrem Hochbett
Wird ein Labertier geliebt
Die Glocken bimmeln

Im Baumhaus brennt Licht
Ein entstehendes Lächeln
Am Fuße des Stamms

Nach dem Starkregen
Tropft es von allen Blättern
Erneuerter Tag

Ein kleines Randtief
Ich zittere mich durchs Tal
Ohne Schal und Hut

Vorräte sammeln
Für späteres Sinnieren
Doch Überdruss siegt

Draußen tanzt der Bär
Ekstase verlangt Frischfleisch
Ich rubbel die Katz

Es gilt 2 G Plus
Berührungen bleiben aus
Einfach verduften

Der Morgen sitzt fest
Im Sattel der Phantasie
Eines Glücklichen